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Neustart für die MEYER WERFT in Papenburg: Staatliche Rettung und neue Großaufträge sichern die Zukunft

Papenburg Die traditionsreiche MEYER WERFT steht vor einem bedeutenden Wandel: In einer staatlichen Rettungsaktion haben der Bund und das Land Niedersachsen 80 Prozent der Anteile übernommen, um die Werft finanziell zu stabilisieren und für die Zukunft abzusichern. Die Maßnahmen, die auch den Abbau einiger Arbeitsplätze und Kurzarbeit umfassen, zeigen, wie groß die Herausforderung für die Werft nach den Krisenjahren von Pandemie und Ukraine-Krieg ist. Doch neue Großaufträge und die Aussicht auf eine langfristige Rückkehr in private Hände lassen Hoffnungen auf eine stabile Zukunft am Standort Papenburg wachsen.

Staatliche Rettung: Bund und Land Niedersachsen übernehmen Verantwortung

Die finanzielle Beteiligung des Bundes und des Landes Niedersachsen ist ein Rettungsanker für die MEYER WERFT, die sich seit Jahren mit den Folgen der Corona-Pandemie und steigenden Rohstoffpreisen auseinandersetzen muss. Insgesamt investieren Bund und Land 400 Millionen Euro und sichern zusätzlich Kredite mit Bürgschaften von jeweils einer Milliarde Euro ab. Diese finanzielle Unterstützung sichert die Arbeitsplätze und die Zukunft des Standorts und gewährt der Werft die Stabilität, die sie dringend braucht.

„Dies ist ein entscheidender Schritt, um die MEYER WERFT langfristig als Arbeitgeber und Herzstück der maritimen Industrie in der Region zu erhalten“, erklärt ein Sprecher des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums. Die Übereinkunft sieht vor, dass die Werft nach einer Sanierungsphase wieder vollständig in private Hände übergehen soll. Der Familie Meyer wurde ein Rückkaufrecht eingeräumt, sobald sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert hat.

Restrukturierung: Stellenabbau und Kurzarbeit als notwendige Schritte

Mit der staatlichen Unterstützung sind jedoch auch Einschnitte verbunden. Bis Ende März werden 340 Arbeitsplätze abgebaut, wobei 100 Stellen durch das Auslaufen befristeter Verträge entfallen und der Rest über freiwillige Programme reduziert wird. Zusätzlich wird für rund 100 bis 150 Mitarbeitende in den technischen Büros Kurzarbeit eingeführt, um die Kapazitäten an die aktuelle Auftragslage anzupassen.

Die IG Metall und der Betriebsrat haben sich dennoch positiv zur Rettung geäußert und setzen auf sozialverträgliche Lösungen bei den Umstrukturierungsmaßnahmen. Die kommenden Tarifverhandlungen für die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie gelten nun als Test für den neuen Umgang mit der Belegschaft und für den geplanten „Neustart“ der Werft.

Neuer Großauftrag von Disney: Kreuzfahrtschiffe sichern Beschäftigung bis 2031

Positiv für die Zukunft der Werft ist ein kürzlich gesicherter Großauftrag von Disney Cruise Line: Bis 2031 soll die MEYER WERFT vier neue Kreuzfahrtschiffe für Disney bauen. Dieser Auftrag ist Teil eines umfangreichen Auftragsbuches mit einem Gesamtwert von elf Milliarden Euro, der der Werft langfristige Beschäftigung sichert. Neben Kreuzfahrtschiffen umfasst die Auftragsliste auch Spezialschiffe und Offshore-Konverterplattformen, die die Werft weiter diversifizieren und gegen Marktschwankungen absichern sollen.

Dieser Auftragsbestand ist ein starkes Signal an die Belegschaft und an die Region, dass die Werft auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in der maritimen Industrie spielen wird.

Standortpolitik: Der Standort Turku bleibt im Besitz der Familie Meyer

Die staatliche Beteiligung umfasst die Standorte Papenburg und Rostock, während die MEYER-Werft in Turku, Finnland, im Besitz der Familie Meyer verbleibt. Zwar gab es zu Beginn Bedenken hinsichtlich der getrennten Eigentümerstruktur und der Rolle Turkus im Gesamtkonzept, doch laut Insidern konnten diese schnell ausgeräumt werden. Die internationale Struktur könnte der MEYER WERFT in Zukunft zusätzliche Möglichkeiten auf dem globalen Markt eröffnen.

Fazit: Sicherung der MEYER WERFT als wichtiger Arbeitgeber und Industriestandort

Die Rettung und Umstrukturierung der MEYER WERFT zeigt, wie wichtig dieser Standort für Papenburg und das maritime Norddeutschland ist. Die Einbindung des Bundes und des Landes Niedersachsen ist ein starkes Zeichen der Unterstützung und ermöglicht eine Zukunftsperspektive trotz der zahlreichen Herausforderungen. Mit der aktuellen Auftragslage und der Absicht, die Werft langfristig wieder in private Hände zu überführen, scheint die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Die Menschen in Papenburg und Umgebung können aufatmen: Der Weg in eine stabile Zukunft für die MEYER WERFT ist geebnet.

Quellen:

  1. butenunbinnen.de – Informationen zur staatlichen Rettung und Teil-Übernahme durch Bund und Land Niedersachsen sowie die finanziellen Details.
  2. tagesschau.de – Hintergründe zur finanziellen Stabilisierung der MEYER WERFT, den Herausforderungen der Werft und den strategischen Plänen zur Rückkehr in private Hände.
  3. oz-online.de – Angaben zu den geplanten Restrukturierungsmaßnahmen wie Stellenabbau und Kurzarbeit sowie die Einschätzungen von Gewerkschaft und Betriebsrat.
  4. presseportal.de – Details zum Großauftrag von Disney Cruise Line und anderen Projekten im Auftragsbuch, die zur langfristigen Planung beitragen.
  5. waslosin.de – Informationen zur Struktur der Standorte und den besonderen Verhältnissen für den Standort Turku im Eigentum der Familie Meyer.

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