Es gibt Platten, die sind lauter als die Welt um sie herum. Das neue Album von LARRIKINS, „Nichts ist jemals sicher“, ist genau so ein Werk. Ein Aufschrei, ein Manifest, ein Statement gegen die stumpfe Resignation unserer Zeit. Es ist Musik für alle, die sich weigern, in der Spirale aus Angst, Unvernunft und Turbokapitalismus unterzugehen – ein Funke Hoffnung in einer dunklen Gegenwart.
Ein Leitmotiv des Widerstands
Der Albumtitel klingt fast wie ein Motto: Alles, was sicher schien, ist in den letzten Jahren zerfallen. Gewissheiten? Zerbröselt. Orientierung? Abhandengekommen. Die 16 Songs auf „Nichts ist jemals sicher“ errichten eine Brandmauer gegen diese allgegenwärtige Unsicherheit. Sie erzählen von dem Druck, dem Menschen heute ausgesetzt sind, von den Kämpfen im Hamsterrad und dem Mut, trotzdem weiterzumachen.
Dabei geht es nicht nur um den großen Systemkampf, sondern auch um das Kleine, das Persönliche: den Wert von Freundschaften, den Verlust geliebter Menschen, die Suche nach dem Sinn und das Teilen von Liebe, Schmerz und Hoffnung. Es ist eine Platte, die dich mitreißt, berührt und gleichzeitig aufrüttelt.
Musikalisch zwischen Härte und Hoffnung
Die musikalische Vielfalt des Albums überrascht und begeistert zugleich. LARRIKINS schaffen es, metallische Härte mit punkiger Attitüde zu verbinden und hier und da sogar poppige Melodien aufzublühen zu lassen. Jeder Song ist ein kleines Universum, ein Spiegel der Gesellschaft, der nichts beschönigt und trotzdem den Glauben an Veränderung wachhält.
Die Highlights des Albums
- „19 Zigaretten“: Ein rauer Einstieg, der das Gefühl der nächtlichen Rastlosigkeit perfekt einfängt. Der Soundtrack für lange, nachdenkliche Nächte.
- „Scheiße und Juwelen“: Ein Song wie ein Stammtischgespräch in der Kneipe, ehrlich und direkt. Ein Gruß an alle, die aus den kleinen Nestern der Provinz kommen.
- „Traum von Europa“: Bitter, hart, wahr. Eine Anklage gegen die Werte, die wir verloren haben, während die Welt vor einem epochalen Umbruch steht.
- „Mein Versprechen“: Eine Ballade, die uns daran erinnert, wie selten Versprechen heute gehalten werden. Vielleicht der emotionalste Song des Albums.
Ein psychologisches Spiegelbild unserer Zeit
Das Album malt detaillierte Bilder und erzählt Geschichten, die einen nicht loslassen. Es ist wie ein Blick in den Abgrund, der dich gleichzeitig daran erinnert, warum es sich lohnt, weiterzumachen. LARRIKINS schaffen es, die Verletzlichkeit des Einzelnen und die Zerstörungskraft der Masse zu verbinden – und trotzdem immer einen Funken Hoffnung zu lassen.
Ein Album für Kopf, Herz und Faust
Nichts ist jemals sicher ist nicht nur Musik, es ist ein Werkzeug. Es gibt dir Kraft, es macht dich wütend, es macht dich nachdenklich. Es ist ein Soundtrack für all diejenigen, die sich nicht mit dem Ist-Zustand abfinden wollen. Wer bereit ist, das System in Frage zu stellen und für eine bessere Zukunft zu kämpfen, hat in dieser Platte den perfekten Begleiter gefunden.
Also: Leg die Platte auf, dreh die Lautstärke auf und lass dich von LARRIKINS durch die Stürme unserer Zeit tragen. Es gibt viel zu tun – und „Nichts ist jemals sicher“ erinnert uns daran, dass es sich lohnt, immer wieder aufzustehen.
Foto von Christian Thiele: Larrikins