Haren (Ems) – Trotz des im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2015 eingestuften „vordringlichen Bedarfs“ steht der Planungsbeginn der südlichen Entlastungsstrecke zwischen Haren und Emmeln weiterhin aus. Die geplante Ortsumgehung soll die B 70 mit der B 408 verbinden, um den Ortsteil Emmeln vom Durchgangsverkehr und schweren Lkw-Verkehren zu entlasten. Zudem würde die Strecke den Eurohafen besser an die trimodale Infrastruktur – Straße, Schiene und Wasser – anbinden.
Verzögerungen trotz Priorisierung
Bereits 2014 setzte sich Harens Bürgermeister Markus Honnigfort erfolgreich dafür ein, das Projekt in den BVWP 2015 aufzunehmen. „Die Einstufung als ‚vordringlicher Bedarf‘ war ein großer Erfolg für unsere Stadt“, betonte Honnigfort. Doch trotz des rechtlichen Rahmens, der seit 2017 besteht, verschiebt sich der Planungsbeginn kontinuierlich.
Dr. Hannah Timmer, Leiterin der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) in Lingen, begründet die Verzögerungen mit Personalengpässen und fehlenden Kapazitäten. Auch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr priorisiert aktuell die Erhaltung bestehender Infrastruktur, insbesondere bei sanierungsbedürftigen Brücken.
Ein Rückschlag für die Region
„Die Entlastungsstraße ist essenziell, um den Eurohafen leistungsfähig an das trimodale Verkehrsnetz anzubinden“, erklärte Honnigfort enttäuscht. Versuche, das Projekt auf städtischer Ebene eigenständig voranzutreiben, scheiterten an den komplexen Genehmigungsprozessen und Zuständigkeiten.
Keine zeitliche Perspektive
Aktuell gibt es weder vom Bund noch vom Land eine konkrete zeitliche Aussicht für den Planungsbeginn. Damit bleibt die Region vorerst ohne die dringend benötigte Entlastung für den Durchgangsverkehr.
Weitere Informationen zur Verkehrsentwicklung in Haren finden Sie auf der Webseite der Stadt Haren.
Quelle: Stadt Haren (Ems), NLStBV.