Die Bundestagswahl 2025 hat die politische Landschaft in Deutschland durcheinandergewirbelt. Während die CDU unter Friedrich Merz zwar stärkste Kraft wurde, fiel das Ergebnis schwächer aus als erhofft. Besonders überraschend: Der Wiedereinzug der Linken mit über acht Prozent, der eine stabile Zweierkoalition nahezu unmöglich macht.
Politisches Kalkül mit unerwarteten Folgen
Friedrich Merz hatte kurz vor der Wahl mit einem umstrittenen Parlamentsmanöver für Aufsehen gesorgt. Seine Fraktion brachte mehrere Anträge zur Migrationspolitik ein, die mit Stimmen der AfD verabschiedet werden sollten. Während sich Merz erhoffte, das Profil der Union zu schärfen, blieb der strategische Erfolg aus. Zwar gab es für die AfD einen leichten Aufwind in Umfragen, aber vor allem die Linke profitierte von der Debatte – gestärkt durch ihre Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek und die Symbolfigur Gregor Gysi.
Schwierige Koalitionsverhandlungen
Mit dem aktuellen Wahlergebnis gestaltet sich die Regierungsbildung kompliziert. Eine klassische Zweierkoalition zwischen Union und SPD oder Grünen scheint unwahrscheinlich. Die FDP kämpft um den Wiedereinzug, während das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern könnte. Dadurch wächst die Wahrscheinlichkeit einer Dreier-Koalition – ein Szenario, das in den vergangenen Jahren oft als schwerfällig galt.
Was bedeutet das für Deutschland?
Die kommenden Wochen werden zeigen, welche Bündnisse möglich sind. Die Union steht vor der Herausforderung, Mehrheiten zu organisieren, ohne ihre Position weiter zu schwächen. Gleichzeitig bleibt die Frage offen, inwiefern das Wahlergebnis zu einer Neuausrichtung in der deutschen Politik führt.