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Wolfgang Hackmann

IHK-Tourismusausschuss fordert Bürokratieabbau und wirtschaftliche Entlastungen

Osnabrück – Die Tourismusbranche steht vor großen Herausforderungen: Neben steigenden Energie- und Materialkosten sorgen zusätzliche Abgaben wie Betten- und Verpackungssteuern für eine zunehmende Belastung. Der IHK-Fachausschuss Tourismus fordert daher Entlastungen und klare politische Strukturen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu erhalten.

„Tourismuswirtschaft darf nicht weiter belastet werden“

„Die Tourismuswirtschaft darf nicht mit weiteren finanziellen Belastungen konfrontiert werden“, betonte Wolfgang Hackmann, Ausschussvorsitzender und Geschäftsführer der Hackmann Hotels GmbH & Co. KG in Meppen. Angesichts des anhaltenden Arbeitskräftemangels und steigender Betriebskosten arbeiteten viele Unternehmen bereits an ihrer Belastungsgrenze.

Hackmann kritisierte insbesondere die aktuellen Diskussionen um eine Bettensteuer und eine Verpackungssteuer, die für Hotellerie und Gastronomie zusätzliche bürokratische Hürden und finanzielle Einbußen bedeuten würden.

Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region

Die wirtschaftliche Bedeutung der Tourismusbranche unterstrich Petra Rosenbach, Geschäftsführerin der Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH.

  • 18.000 Arbeitsplätze werden durch den Tourismus in Stadt und Landkreis Osnabrück gesichert.
  • Der Wirtschaftszweig generiert rund 96 Millionen Euro an Steuereinnahmen.
  • Der Bruttoumsatz liegt bei rund einer Milliarde Euro.

Die Übernachtungszahlen seien in den letzten Jahren gestiegen und lägen teilweise über dem Niveau von 2019. Während die Anzahl der Betriebe und Betten in Osnabrück stabil bleibe, sei im Landkreis ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Zudem gewinnen Einkehren und Einkaufen als touristische Attraktionen an Bedeutung.

Gästekarte Grafschaft Bentheim als Erfolgsmodell

Ein Beispiel für innovative Tourismusförderung stellte die Grafschaft Bentheim Tourismus vor: Seit Oktober 2024 erhalten Urlauber eine kostenlose Gästekarte, die zahlreiche Vergünstigungen in Kultur- und Freizeiteinrichtungen bietet. Besonders attraktiv ist die kostenfreie Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis Grafschaft Bentheim.

„Die größte Herausforderung bei der Einführung waren die finanzielle und technische Umsetzung“, erklärten Ruth Jansen-Diekel und Sonja Scherder von der Grafschaft Bentheim Tourismus. Nach fünf Jahren soll die Gästekarte einer umfassenden Evaluation unterzogen werden.

Tourismustag Niedersachsen 2025 in Osnabrück

Ein weiteres Thema der Sitzung war die Planung des 21. Tourismustags Niedersachsen, der am 28. und 29. Oktober 2025 in Osnabrück stattfinden wird. Kerstin van der Toorn, IHK Niedersachsen, informierte darüber, dass über 150 Teilnehmer aus der Tourismusbranche, Politik und Verwaltung erwartet werden. Unternehmen, die teilnehmen möchten, können sich bei der IHK Osnabrück melden.

IHK fordert Bürokratieabbau für die Branche

Die IHK setzt sich für einen Abbau bürokratischer Hürden ein. Dazu gehören insbesondere:

  • Vereinfachung der Arbeitszeitdokumentation
  • Erleichterung der Allergenkennzeichnung
  • Vermeidung zusätzlicher finanzieller Belastungen für Unternehmen

„Die Tourismuswirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Unsere IHK setzt sich dafür ein, weitere Belastungen zu vermeiden und bürokratische Hürden abzubauen“, so Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung.

Regelmäßiger Austausch mit Experten

Der IHK-Fachausschuss Tourismus besteht aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern und trifft sich dreimal jährlich. Die Sitzungen dienen dem regelmäßigen Austausch mit Experten aus Tourismusbranche, Politik und Wissenschaft.

Bildunterschrift: Die Mitglieder des IHK-Fachausschusses mit dem Vorsitzenden Wolfgang Hackmann, Geschäftsführer der Hackmann Hotels GmbH & Co. KG (vordere Reihe, 3. v. l.). (IHK/Hermann Pentermann)

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