Nordhorn. Bevor im Osten der Stadt das neue Wohngebiet „Immenweg/Die Breite“ entsteht, rücken ab dem 1. April 2025 zunächst Archäolog*innen an: Ein Team des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege wird auf einer Fläche von rund 5.500 Quadratmetern Grabungen durchführen – mit dem Ziel, mögliche Überreste einer historischen Siedlung zu sichern und zu dokumentieren.
Erste Hinweise auf alte Siedlung
Bereits im vergangenen Jahr hatten archäologische Voruntersuchungen auffällige Strukturen im Boden entdeckt. Insgesamt wurden 15 sogenannte Pfostengruben lokalisiert – typische Hinweise auf ehemalige Siedlungsbebauung. Zwar konnten bei den Sondierungen keine datierbaren Funde wie Keramikscherben geborgen werden, doch die Lage unter einem alten Eschboden deutet auf eine mittelalterliche oder frühneuzeitliche Nutzung hin.
Ein solcher Esch – ein durch Dung und Plaggen aufgeschichteter Boden – wirkt oft konservierend und kann gut erhaltene Fundstellen bewahren. Der Straßenname „Lohesch“ in der Nachbarschaft liefert einen weiteren Hinweis auf diese Nutzung.
Dokumentation vor Baubeginn
Die archäologische Grabung wird voraussichtlich vier Wochen dauern. Das Ziel: Fundstellen vor dem anstehenden Baubeginn fachgerecht zu dokumentieren und zu bergen, bevor sie durch Erdarbeiten dauerhaft zerstört werden. Dies ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch ein Beitrag zur Erforschung der regionalen Siedlungsgeschichte.
Stadt plant vielfältiges Wohnangebot
Nach Abschluss der Ausgrabungen wird das Neubaugebiet „Immenweg/Die Breite“ in Angriff genommen. Im Stadtteil Oorde, nahe Tierpark und Oorder Weg, entstehen Baugrundstücke für Einfamilienhäuser, Reihen- und Mehrfamilienhäuser. Ergänzt wird das Quartier durch eine Pflegeeinrichtung – ein Schritt, der Wohnraum und soziale Infrastruktur in Nordhorn weiter ausbaut.