Werbung

Bilanz der Schwangerenberatung

Schwangerschaftsberatung im Emsland – Hilfe in immer komplexeren Lebenslagen

Meppen – Die Zahl der Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungen im Emsland bleibt hoch – und das mit steigender Tendenz. Im Jahr 2024 wurden 3.398 Beratungen durchgeführt, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Hinter diesen Zahlen stehen oft schwierige persönliche Situationen, die zunehmend komplexer werden. Besonders auffällig: Viele Ratsuchende stehen unter hohem psychischen und wirtschaftlichen Druck.

Verlässliche Unterstützung im ganzen Landkreis

In insgesamt 13 Beratungsstellen – etwa in Lingen, Meppen, Papenburg, Sögel und Werlte – bieten unter anderem der Caritasverband, das Diakonische Werk, der Sozialdienst katholischer Frauen sowie die Vereine donum Vitae und pro familia kostenlose Beratung an. Acht dieser Stellen sind zudem für Schwangerschaftskonfliktberatungen zugelassen. Der Landkreis Emsland unterstützt diese Arbeit mit rund 100.000 Euro jährlich, um die durch das Land Niedersachsen nur anteilig finanzierten Angebote vollständig zu sichern.

Themenvielfalt und neue Herausforderungen

Die Beraterinnen und Berater berichten, dass die Anliegen der Klientinnen vielseitiger und komplexer geworden sind. Neben der klassischen Schwangerschaftsberatung geht es immer häufiger um:

  • psychosoziale Belastungen,
  • soziale und wirtschaftliche Unsicherheiten,
  • Fragen zu Elterngeld und anderen Sozialleistungen,
  • gesundheitliche Aspekte der Schwangerschaft.

Viele Gespräche drehen sich um finanzielle Notlagen, unbezahlbaren Wohnraum oder die Angst vor Krieg und Inflation. Auch Geflüchtete nutzen verstärkt die Angebote – oft erschwert durch sprachliche Barrieren.

Ziel: Entscheidungskompetenz und Prävention stärken

Die Schwangerschaftskonfliktberatung ist gesetzlich verankert und Voraussetzung für einen straffreien Schwangerschaftsabbruch. Sie zielt darauf, Frauen in schwierigen Situationen Orientierung zu geben und Wege aufzuzeigen, wie ein Leben mit dem Kind möglich sein kann. Prävention und Stärkung der Elternkompetenz stehen dabei ebenso im Fokus wie Aufklärung über Hilfen und rechtliche Möglichkeiten.

Mehr als nur Beratung

Die Arbeit der Beratungsstellen geht weit über Einzelgespräche hinaus. Sie führen sexualpädagogische Projekte mit Schulklassen durch, betreiben Öffentlichkeitsarbeit und engagieren sich in Netzwerken vor Ort. Mit niederschwelligen Angeboten helfen sie jungen Familien auch nach der Geburt.

Gefällt dir’s? Dann teil’s doch!

Facebook
LinkedIn
WhatsApp
Threads
X

Weitere Artikel