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Krieg im Iran lässt Börsen kalt – Warum das gefährlich sein kann

Frankfurt – Explosionen im Nahen Osten, wachsende Spannungen zwischen Weltmächten und militärische Eskalationen im Iran – doch die Börsen reagieren kaum. Während der Ölpreis nur moderat schwankt und wichtige Aktienindizes wie der DAX oder S&P 500 stabil bleiben, stellt sich die Frage: Ist diese Gleichgültigkeit ein Zeichen von Stabilität oder ein gefährliches Warnsignal?

Märkte zwischen Ignoranz und Kalkül

Laut Marktanalyst Ewald Mader deutet die ruhige Reaktion der Finanzmärkte auf ein Phänomen hin, das in Fachkreisen als „Risikoblindheit“ gilt. „Wenn selbst ein drohender Flächenbrand im Nahen Osten die Börsen nicht mehr bewegt, zeigt das vor allem eins: Die Märkte blenden Risiken konsequent aus – bis es zu spät ist“, erklärt er. Anleger scheinen sich auf die bisherige Erfahrung zu verlassen, dass geopolitische Krisen oft nur kurzfristige Effekte haben.

Drei Gründe für die Gelassenheit

  1. Erfahrung mit Krisen: Die Märkte haben in den letzten Jahren viele geopolitische Schocks erlebt – vom Ukraine-Krieg bis zur Taiwan-Krise – und gelernt, dass fundamentale Auswirkungen auf Unternehmen oft begrenzt bleiben.
  2. Liquiditätsflut: Die expansive Geldpolitik vieler Zentralbanken hat Investoren reichlich Liquidität verschafft – ein Puffer gegen Angst.
  3. Fokus auf Wirtschaftsdaten: Anleger blicken stärker auf Zinsen, Inflation und Konjunkturdaten als auf politische Schlagzeilen.

Was bedeutet das für Anleger?

Die scheinbare Gelassenheit birgt Risiken. Ein plötzlicher Kursrutsch, sollte sich die Lage im Iran drastisch zuspitzen – etwa durch eine Beteiligung größerer Staaten – könnte für viele Investoren völlig überraschend kommen. „Solche Märkte unterschätzen das Risiko systemischer Schocks“, warnt Mader.

Fazit: Trägheit als Risiko

Die Stabilität der Kurse trotz Krise ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits zeigt sie die Widerstandskraft globaler Finanzsysteme, andererseits offenbart sie ein gefährliches Maß an Selbstsicherheit. Für Anleger lohnt es sich, neben den Unternehmensdaten auch geopolitische Entwicklungen kritisch im Blick zu behalten.

Eine vertiefte Analyse zum Thema bietet beispielsweise finanzmarktwelt.de, wo regelmäßig geopolitische Einflüsse auf Märkte beleuchtet werden.

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