Führerscheinreform

DVR warnt bei Führerscheinreform vor Abstrichen bei der Verkehrssicherheit

Berlin. Im Zuge der angekündigten Reform des Führerscheinrechts durch Bundesverkehrsminister Oliver Schnieder betont der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) die Notwendigkeit, Sicherheit und Ausbildungskosten nicht gegeneinander auszuspielen.

„Die Debatte um günstigere Führerscheine darf nicht zulasten der Verkehrssicherheit gehen“, erklärte DVR-Präsident Manfred Wirsch am Donnerstag. Der DVR äußerte sich damit zur geplanten Überarbeitung der Fahrausbildung in Deutschland und brachte eigene Vorschläge zur Optimierung ein – mit klaren Grenzen.

Vorschläge des DVR zur Reform der Fahrausbildung

Um Kosten zu senken, schlägt der DVR unter anderem den begrenzten Einsatz von Fahrsimulatoren vor. So könnten zwei der fünf gesetzlich vorgeschriebenen Sonderfahrten auf Land- und Bundesstraßen im Simulator stattfinden – sofern diese mit einem pädagogischen Konzept zur sicheren Durchführung von Überholmanövern verbunden sind.

Auch der Theorieunterricht könnte teilweise digital vermittelt werden, allerdings nur in ausgewählten Unterrichtsmodulen. Entscheidend sei laut Wirsch, dass die Ausbildung abwechslungsreich und individuell angepasst erfolgt: „Dies verringert die Wahrscheinlichkeit einer Überforderung der Fahrschülerinnen und Fahrschüler.“

Keine Rückkehr zur Laienausbildung

Der DVR warnt jedoch eindringlich vor einer Verwässerung professioneller Standards. Eine Laienausbildung – wie sie in der Vergangenheit diskutiert wurde – lehnt der Verband strikt ab. „Möglichkeiten einer Laienausbildung wurden aus gutem Grund bereits 1986 abgeschafft“, so Wirsch.

Zudem fordert der DVR ein transparentes Ausbildungscurriculum mit klaren Lernkontrollen und prüft derzeit, ob einzelne Grundfahraufgaben durch geeignete Alternativübungen ersetzt werden könnten.

Relevanz für junge Fahrschüler:innen in der Region

Im Emsland und der Grafschaft Bentheim betrifft die Debatte viele junge Menschen, die vor dem Führerscheinerwerb stehen – ebenso wie Fahrschulen. Der DVR ruft dazu auf, bei aller Reformfreude die Verkehrssicherheit als oberste Priorität zu wahren.

Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) e.V.

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