Meppen. Günstigere Konditionen, aber kaum Bewegung: Nur knapp 20 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland haben im dritten Quartal 2025 ein Kreditgespräch mit ihrer Bank geführt. Das zeigt die aktuelle Erhebung der KfW Research zur Kreditvergabe. Auch im Emsland und der Grafschaft Bentheim dürfte das für viele Betriebe eine relevante Entwicklung sein – besonders in Zeiten knapper Liquidität und Investitionsdrucks.

Trotz sinkender Zinsen – derzeit bei durchschnittlich 3,5 Prozent – bleibt die Nachfrage nach Bankkrediten im Mittelstand ungewöhnlich gering. Das neue Fiskalpaket der Bundesregierung hat daran bislang nichts geändert. Besonders stark betroffen: der Einzelhandel, in dem fast die Hälfte der befragten Betriebe von Kreditproblemen berichtet.

Banken bleiben vorsichtig – trotz Aufweichung

Laut der Studie beurteilten 33,9 Prozent der KMU das Verhalten ihrer Bank in Verhandlungen als restriktiv – ein minimaler Rückgang nach zuvor sechs Anstiegen in Folge. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Quote notleidender Kredite bei mittelständischen Unternehmen liegt mittlerweile bei über vier Prozent, die Insolvenzen steigen. Das sorgt für Vorsicht bei den Banken, auch in strukturell stabilen Regionen wie dem Emsland.

Für Großunternehmen ist der Zugang etwas einfacher: Hier berichten 20,4 Prozent von erschwerten Bedingungen – ein Rückgang um über einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorquartal.

Ausblick bleibt gedämpft

„Wir erwarten, dass sich die Kreditzugangsbedingungen erst merklich verbessern, wenn sich der erhoffte Konjunkturaufschwung auch tatsächlich einstellt“, sagt Stephanie Schoenwald von KfW Research. Solange bleibe die Nachfrage niedrig – trotz objektiv günstigerer Rahmenbedingungen.

Die vollständige Studie zur sogenannten „KfW-ifo-Kredithürde“ kann online eingesehen werden: KfW Kreditstudie

Quelle: KfW