Studie: Industrie kann mit Effizienzmaßnahmen 29 Milliarden Euro pro Jahr sparen

Berlin. Die deutsche Industrie hat ein enormes, bislang ungenutztes Energiesparpotenzial: Laut einer neuen Kurzstudie der Hochschule Niederrhein im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) könnten durch gezielte Effizienzmaßnahmen bis zu 40 Prozent des Energieverbrauchs und 29 Milliarden Euro pro Jahr eingespart werden. Die Untersuchung zeigt, dass bereits marktreife Technologien – insbesondere im Bereich der Prozesswärme – kurzfristig enorme Wirkung entfalten könnten. Das Hauptkeyword „Energieeffizienz“ steht dabei im Zentrum der Erkenntnisse.

Die größten Einsparpotenziale liegen in der sogenannten Prozesswärme, also dem Energieeinsatz zum Erhitzen, Schmelzen oder Trocknen von Materialien. Durch Elektrifizierung, etwa mit Industriewärmepumpen, ließe sich selbst bei hohen Temperaturen der Verbrauch um bis zu 20 Prozent senken. Das Besondere: Ein erheblicher Teil dieser Maßnahmen amortisiert sich laut Studie schon innerhalb von drei Jahren. Bei Investitionen von rund 104 Milliarden Euro sind über einen Zeitraum von 20 Jahren Einsparungen von 280 Milliarden Euro möglich.

Energieeffizienz: „Der schlafende Riese der Energiewende“

DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner sieht in der Energieeffizienz einen entscheidenden Hebel der Energiewende: „Ob Stahl oder Lebensmittelproduktion – überall gibt es große Einsparpotenziale. Damit Unternehmen aber investieren, braucht es klare politische Vorgaben und verlässliche Förderprogramme.“ Auch Leonard Burtscher vom Umweltinstitut München betont: „Die Industrie ist der emissionsstärkste Sektor. Nur mit konsequenter Effizienzstrategie wird der grüne Strom für die Energiewende reichen.“

Besonders hervorzuheben ist: Energieeffizienz betrifft nicht nur Großindustrien. Auch in der Ernährungswirtschaft lassen sich laut Studie über 10 Prozent des Gesamteinsparpotenzials realisieren. Dies eröffnet Chancen für viele mittelständische Betriebe – auch in Regionen wie dem Emsland oder der Grafschaft Bentheim, wo zahlreiche Lebensmittel- und Verarbeitungsbetriebe ansässig sind.

Weitere Details und Zugang zur vollständigen Studie finden Interessierte unter duh.de.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.

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