Bauernverband fordert stärkere Anreize für Hofnachfolge und Existenzgründung

Berlin. Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt die neue Strategie der EU-Kommission zur Förderung des Generationenwechsels in der Landwirtschaft – fordert jedoch deutlich mehr Unterstützung. „Das Starter-Paket ist ein sinnvoller Anfang“, erklärt DBV-Generalsekretärin Stefanie Sabet, „aber ohne langfristige Planungssicherheit, attraktive Rahmenbedingungen und gezielte Förderungen werden wir nicht genug junge Menschen für die Landwirtschaft gewinnen.“

Hintergrund der Forderung ist die am 21. Oktober 2025 vorgestellte EU-Strategie „Strategy for generational renewal in agriculture“, die im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gezielt den Generationenwechsel unterstützen soll. Fast die Hälfte der Betriebsleiter in Deutschland war im Jahr 2020 älter als 55 Jahre – eine Nachfolgelücke, die sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen dürfte.

Landwirtschaft braucht Perspektiven für junge Gründer

Laut Sabet reicht das derzeitige GAP-Budget nicht aus, um die Herausforderungen zu bewältigen. Es brauche wirksame Anreize, etwa durch eine gestärkte Junglandwirteprämie, eine bundesweite Niederlassungsbeihilfe für tragfähige Betriebskonzepte sowie eine höhere Investitionsförderung für Innovationen und Diversifizierung. Auch steuerliche Erleichterungen, soziale Absicherung, umfassende Aus- und Weiterbildung und gezielte Beratung seien notwendig.

„Der Generationenwechsel gelingt nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, so Sabet weiter. Die Digitalisierung und neue Technologien müssten konsequent ausgebaut werden, um Höfe zukunftsfähig zu machen. Junge Unternehmerinnen und Unternehmer bräuchten Verlässlichkeit und Anreize, um sich dauerhaft für die Branche zu entscheiden.

EU-Strategie auf dem Prüfstand

Mit der neuen Strategie setzt die EU-Kommission ein wichtiges Signal, betont der Bauernverband. Doch ohne konkrete Maßnahmen auf nationaler Ebene und spürbare finanzielle Unterstützung drohe das Vorhaben zu verpuffen. Der DBV will sich daher weiter auf politischer Ebene für bessere Startbedingungen für Junglandwirte einsetzen.

Weitere Informationen und Zugang zur Konsultation der EU-Kommission unter www.bauernverband.de oder über die offizielle EU-Seite zur Strategie für Generationengerechtigkeit.

Quelle: Deutscher Bauernverband e.V.

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