BNW kritisiert gescheiterten Omnibus-Vorschlag im EU-Parlament

Berlin. Die geplante Parlamentsposition zum sogenannten „Omnibus I“ ist gescheitert – und sorgt für deutliche Kritik vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW). Der Verband wirft der konservativen EVP-Fraktion vor, mit unrealistischen Maximalforderungen und Nähe zu rechtspopulistischen Gruppen den Kompromiss verhindert zu haben.

„Der EVP-Vorschlag zum Omnibus hat Schiffbruch erlitten“, kommentierte BNW-Geschäftsführerin Prof. Dr. Katharina Reuter. Die Abstimmung im EU-Parlament scheiterte am fehlenden Konsens. Der Omnibus-I soll zentrale Aspekte der unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung und Sorgfaltspflichten innerhalb der EU regeln und bestehende Richtlinien wie die CSRD und CSDDD stärken.

BNW fordert Kompromiss ohne Rechtsruck

Mit Blick auf die nun folgenden Nachverhandlungen im Parlament fordert der BNW breite Allianzen ohne Einbindung rechtspopulistischer Fraktionen. Inhalte wie Klimatransitionspläne, Haftungsregelungen und Klagemöglichkeiten sollten aus Sicht des Verbands erhalten und weiter gestärkt werden.

Besonders bei den Schwellenwerten für Berichtspflichten solle laut BNW ein Mittelweg gefunden werden, der sowohl mittelständische Unternehmen berücksichtigt als auch den Wettbewerb auf dem europäischen Markt stärkt. Eine repräsentative Umfrage unter europäischen Führungskräften zeigt laut Verband, dass 50 % eine Absenkung der CSRD-Schwelle auf 250 bzw. 500 Mitarbeitende befürworten.

Nachhaltigkeit als Wirtschaftsvorteil

Laut BNW erkennen 53 % der Befragten in ambitionierten Sorgfaltspflichten eine Stärkung der europäischen Zulieferindustrie. Auch langfristige Wettbewerbsvorteile gegenüber China und den USA würden durch verbindliche Nachhaltigkeitsstandards gestützt. „Diese Stimmen müssen Gehör finden – in der Parlamentsposition und im Trilog“, so Reuter.

Der BNW ruft alle demokratischen Parteien im Parlament zu zügigen und tragfähigen Kompromissen auf – mit dem Ziel, nachhaltige Unternehmensführung EU-weit zu stärken.

Quelle: Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.

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