Bonn/Berlin. Die Welthungerhilfe schlägt Alarm: Die Kämpfe in Nord-Darfur haben zu massiven Vertreibungen geführt. Nach Angaben der Organisation sind rund 260.000 Menschen allein in den vergangenen Tagen aus El Fasher geflohen. Die Versorgung der Geflüchteten ist zusammengebrochen – besonders betroffen sind Kinder, Frauen und ältere Menschen.
„Die Lage ist katastrophal“, erklärt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. „Unsere Teams in Tawila erleben erschöpfte, traumatisierte Familien ohne jede Habe. Es fehlt an allem – Nahrung, Wasser, medizinischer Versorgung und Schutz.“ Über neun Millionen Menschen sind in der Region derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Versorgung bricht zusammen – Cholera breitet sich aus
Die Welthungerhilfe ist mit 45 Mitarbeitenden in Nord-Darfur vor Ort. Besonders dramatisch ist die Situation in Tawila, wo die Aufnahmekapazitäten längst überschritten sind. Die Organisation verteilt Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel und leistet medizinische Ersthilfe. Dennoch breiten sich Krankheiten wie Cholera rasant aus – auch wegen fehlender sanitären Einrichtungen.
260.000 Menschen auf der Flucht – wie lange hält Tawila noch durch?
Die Welthungerhilfe fordert:
- Sofortige Aufstockung der internationalen Hilfe
- Schutz humanitärer Helferinnen und Helfer
- Zugang zu den Krisengebieten für Hilfsorganisationen
- Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle Konfliktparteien
Trotz der Sicherheitslage bereitet sich die Organisation auf eine Ausweitung der Hilfe in Tawila und weiteren Gebieten vor. In El Fasher soll wieder Unterstützung geleistet werden, sobald es die Lage zulässt.
Quelle: Deutsche Welthungerhilfe e.V.