Saisonarbeit in der Landwirtschaft

Bauernverband warnt: Mindestlohn gefährdet Obst- und Gemüseanbau

Berlin. Der Deutsche Bauernverband (DBV) schlägt Alarm: Die geplante Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 14,60 Euro in zwei Schritten könnte schwerwiegende Folgen für die heimische Landwirtschaft haben. Präsident Joachim Rukwied kritisiert den Kabinettsbeschluss vom 29. Oktober scharf und fordert eine Sonderregelung für saisonal Beschäftigte.

„Diese massive Anhebung wird viele Betriebe zwingen, aus arbeitsintensiven Kulturen auszusteigen“, so Rukwied. Besonders betroffen seien die Erzeugung von Obst, Gemüse und Wein. Die Produktionskosten würden durch den höheren Lohn derart steigen, dass ein wettbewerbsfähiger Anbau in Deutschland kaum mehr möglich sei.

Warnung vor Produktionsverlagerung ins Ausland

Laut Bauernverband droht durch den Mindestlohn eine Verlagerung der Produktion in andere EU-Länder mit niedrigeren Lohnniveaus. Preissteigerungen, um die Mehrkosten abzufangen, seien am Markt nicht durchsetzbar. „Nur über deutlich höhere Verbraucherpreise wäre der Anbau in Deutschland zu halten – das wird der Markt aber nicht tragen“, erklärte Rukwied weiter.

Lohnanstieg mit Folgen: Wird heimisches Obst bald Mangelware?

Der DBV fordert deshalb, wie bereits in der Vergangenheit, eine Sonderregelung für Saisonarbeitskräfte. Diese seien oft für nur wenige Wochen tätig und könnten nicht mit den gleichen Maßstäben wie dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse bewertet werden, heißt es weiter.

Quelle: Deutscher Bauernverband (DBV).

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