Deutschland. Eine neue Undercover-Recherche von stern Investigativ und RTL bringt erschreckende Einblicke in rechtsextreme Einstellungen, Einschüchterung und Überforderung an deutschen Schulen. Die Reportage „Inside Schule“, ausgestrahlt am 30. Oktober auf RTL und abrufbar auf RTL+, dokumentiert mit versteckter Kamera, wie tief Rechtsextremismus im Schulalltag verankert sein kann.
Mehrmonatige Recherchen führten stern- und RTL-Reporter an Schulen in fünf Bundesländern. Die Ergebnisse sind alarmierend: An vielen Orten offenbaren sich rassistische Haltungen, Gewaltfantasien und eine Nähe zur AfD – nicht nur am Rand, sondern mitten im Klassenzimmer. In Brandenburg registrierte die Polizei allein 216 rechtsextreme Straftaten an Schulen, die höchste Zahl im Bundesvergleich.
Wenn Lehrer resignieren – Alltag an deutschen Schulen
Ein Reporter ging undercover an eine Berufsschule in Mecklenburg-Vorpommern. Dort dokumentierte er unter anderem Schüler mit Wehrmachtssymbolen, Gewaltverherrlichung und offener Sympathie für Neonazi-Ideologien. Lehrer berichten von einem Klima der Hilflosigkeit: „Wir haben resigniert. Wir sind zu wenige und oft allein“, schildert ein Pädagoge.
Auch an einer Oberschule in Brandenburg offenbaren sich beunruhigende Tendenzen. Eine Reporterin trifft dort Schüler, die sich selbst als rechtsextrem bezeichnen oder bei der Neonazi-Partei „Der Dritte Weg“ mitmachen. Ein Schüler äußert offen rassistische Gewaltfantasien gegenüber Migranten. Reaktionen der Behörden bleiben vielfach aus. In einem Fall wurde eine Anzeige gegen einen 14-Jährigen, der „Heil Hitler“ rief, eingestellt – laut Staatsanwaltschaft liege kein Straftatbestand vor.
Die Reportage zeigt: Demokratische Grundwerte stehen an manchen Schulen unter Druck – und oft fehlt es an Konsequenz und Unterstützung.
Im Anschluss beleuchtet stern Investigativ auch das rechtsextreme Frauennetzwerk „Lukreta“. Die Gruppe, die sich feministisch gibt, verbreitet laut Recherchen rassistische Inhalte. In NRW ist sie bereits als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft.
Die gesamte Reportage ist auf RTL+ abrufbar. Weitere Hintergrundberichte und Interviews erscheinen im aktuellen stern.
Quelle: stern/RTL Investigativ. Foto: RTL