Buchcover von 'Wiedersehen in Rajasthan' von Ute Krause mit einem Boot auf einem ruhigen Gewässer und Palmen im Hintergrund.

Wiedersehen in Rajasthan – Zwischen Erinnerung und kultureller Identität

Osnabrück. Mit „Wiedersehen in Rajasthan“ legt Ute Krause einen Roman vor, der gleich zwei Erzählwelten miteinander verwebt: Hamburg 1999 und Indien 1935. Die Geschichte verbindet persönliche Trauer, interkulturelle Begegnung und das Ringen um Zugehörigkeit – Themen, die auch viele Menschen in einer globalisierten Gesellschaft bewegen. Die Autorin, bekannt durch zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, wendet sich hier einem erwachsenen Publikum zu und berührt dabei Fragen, die weit über die persönliche Ebene hinausreichen.

Im Zentrum steht Paula, die nach dem Tod ihrer Mutter nach Rajasthan zurückkehrt – an einen Ort ihrer Kindheit, wo sie einst bei der indischen Familie Khandal Geborgenheit fand. Parallel dazu entfaltet sich die Lebensgeschichte von Gesa, einer Deutschen, die 1935 einem indischen Mann nach Rajasthan folgt und dort mit einer fremden Kultur und ihrer Rolle als Frau konfrontiert wird. Beide Frauen suchen ihren Platz zwischen zwei Welten – getrennt durch Zeit, verbunden durch emotionale Erfahrung.

Zwei Frauen, zwei Zeitebenen, ein Ziel: Zugehörigkeit

Krause gelingt es, einfühlsam die Parallelen zwischen beiden Protagonistinnen herauszuarbeiten: das Gefühl des Fremdseins, der Wunsch nach Selbstbestimmung und die Kraft der Erinnerung. Besonders eindrucksvoll sind die atmosphärischen Schilderungen Indiens – ohne Klischees, sondern basierend auf persönlichen Erfahrungen der Autorin. Die Handlung ist geprägt von Brüchen: abrupte Trennungen, kulturelle Konflikte und Lebensentscheidungen, die bis in die Gegenwart nachhallen.

Für Leserinnen und Leser in der Region Münster, Osnabrück oder dem Emsland, die sich für interkulturelle Themen, Frauenschicksale und historische Kontexte interessieren, bietet das Buch einen spannenden Zugang. Es wirft Fragen auf, die auch in der heutigen Arbeitswelt von Bedeutung sind – etwa, wie wir mit anderen Kulturen umgehen oder was Zugehörigkeit in einer pluralen Gesellschaft bedeutet.

Ein literarischer Brückenschlag zwischen Ost und West, zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Der Roman überzeugt durch klare Sprache, emotionalen Tiefgang und eine nachvollziehbare Figurenentwicklung. Wer Geschichten sucht, die sich mit innerer Stärke, familiären Bindungen und kultureller Identität beschäftigen, wird in diesem Werk fündig.

Literatur mit Tiefe – auch als Impuls für Wandel

Auch wenn Wiedersehen in Rajasthan kein Fachbuch ist, kann es Menschen inspirieren, die sich mit Transformation, kulturellem Wandel oder internationaler Kommunikation beschäftigen – sei es im beruflichen oder privaten Kontext. Die Narrative von Aufbruch, Scheitern und neuer Verbindung sind universell und bieten Denkanstöße, die über den literarischen Rahmen hinausgehen.

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