Nottuln. Der Staatsschutz der Polizei Münster hat am Freitagabend (7. November) eine Wohnung in Nottuln durchsucht. Hintergrund sind Social-Media-Postings eines 16-jährigen Jugendlichen, die mutmaßlich Sympathien für den sogenannten Islamischen Staat (IS) sowie Waffen zeigten. Der Tatverdächtige mit russischer Staatsangehörigkeit wurde im Nahbereich seiner Wohnanschrift angetroffen.
Die Polizei hatte zuvor Hinweise auf verdächtige Inhalte erhalten und Ermittlungen aufgenommen. Dabei seien unter anderem Bilder mit Propaganda und waffenähnlichen Gegenständen festgestellt worden. Aufgrund der potenziellen Gefährdungslage wurde der Einsatz durch Spezialeinheiten begleitet.
Polizeipräsidentin Dorndorf: „Der Staat ist wachsam“
Im Zuge der Durchsuchung sicherten Ermittler mehrere Gegenstände, darunter sogenannte Anscheinswaffen, ein Messer sowie das Mobiltelefon des Jugendlichen. Eine Waffe wird derzeit noch durch kriminaltechnische Sachverständige überprüft. Nach Polizeiangaben liegen aktuell keine Hinweise auf einen akuten Gefahrenüberhang vor. Haftgründe bestanden nicht. Der Jugendliche wurde nach Abschluss der Maßnahmen seinen Erziehungsberechtigten übergeben. Das Jugendamt wurde informiert.
Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf betont: „Wir sind als Staat in diesen Fällen hoch sensibel, wachsam und schnell. Hinweisen auf mögliche Gefahren gehen wir sofort und mit aller Konsequenz nach.“
Hinweise auf extremistisches Verhalten nimmt die Polizei weiterhin vertraulich entgegen.
Die Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen das Waffengesetz und staatsgefährdender Propaganda werden durch den Staatsschutz der Polizei Münster geführt. Die Auswertung der sichergestellten Gegenstände sowie die Prüfung strafrechtlicher Relevanz dauern an. Hinweise aus der Bevölkerung sind ausdrücklich erwünscht.
Weitere Informationen sowie Beratungsangebote zum Thema Extremismus im Netz stellt die Polizei Münster zur Verfügung.