Offshore-Windpark in der Nordsee

Offshore-Wind-Optimierung 2026: Verbände fordern politische Reformen

Berlin. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Bundesverband der Windenergie Offshore (BWO) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) haben gemeinsam mit Offshore-Übertragungsnetzbetreibern eine Erklärung zur dringend notwendigen Offshore-Wind-Optimierung veröffentlicht. Die zentrale Forderung: Eine Reform der gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Verschiebung anstehender Ausschreibungen auf Ende 2026.

In der am 10. November 2025 vorgestellten Erklärung kritisieren die Verbände die derzeitigen Investitionsbedingungen für Offshore-Windprojekte als nicht mehr ausreichend wettbewerbsfähig. Besonders im Fokus stehen das Wind-auf-See-Gesetz und der Flächenentwicklungsplan, deren Reform laut Branchenvertretern noch im Jahr 2026 erfolgen müsse, um den Offshore-Ausbau nicht weiter zu gefährden.

Offshore-Wind-Reform 2026 gefordert

„Die Ergebnisse der Offshore-Ausschreibungen 2025 haben gezeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Im August dieses Jahres sei erstmals keine Gebotsabgabe erfolgt, auch im Juni habe das Interesse stark nachgelassen. „Das ist ein Warnsignal für den Investitionsstandort Deutschland“, so Andreae weiter.

Die Erklärung plädiert unter anderem dafür, die nächste Ausschreibungsrunde nicht wie geplant im Juni 2026, sondern erst Ende des Jahres durchzuführen. So sollen Investoren mehr Planungssicherheit erhalten und der Wettbewerb aufrechterhalten bleiben. Zugleich sollen Reformen im Wind-auf-See-Gesetz dazu beitragen, die gestiegenen Projektkosten und Risiken am Strommarkt besser zu berücksichtigen.

Ohne neue gesetzliche Anreize droht ein Rückschritt beim Ausbau der Offshore-Windkraft.

In einem ergänzenden Positionspapier vom Juli 2025 hat der BDEW bereits weitere konkrete Reformvorschläge unterbreitet. Die Branche fordert unter anderem verbesserte Vergabemodelle, kalkulierbare Projektlaufzeiten und transparentere Flächenzuweisungen.

Perspektive für den Offshore-Ausbau

Die beteiligten Organisationen sehen in einer zügigen politischen Umsetzung die Voraussetzung dafür, dass Deutschland seine Ausbauziele im Bereich erneuerbarer Energien erreichen kann. Der Offshore-Bereich gilt als Schlüsseltechnologie für die Energiewende und als wichtiger Treiber für nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

Weitere Informationen und die vollständige Branchenerklärung finden sich auf der Website des BDEW.

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