Osnabrück. Die Universität Osnabrück untersucht mit einer neuen Studie, welches Schulfach bei Jugendlichen heute am unbeliebtesten ist. Rund 20.000 Schülerinnen und Schüler aus mehreren Bundesländern nehmen daran teil.
Im Fokus steht die Frage: Welche Fächer wie Chemie, Physik, Mathe oder Französisch sind bei Jugendlichen besonders unbeliebt – und wie hat sich das Bild seit den 1990er Jahren verändert? Die letzte systematische Untersuchung dazu liegt mehrere Jahrzehnte zurück. Nun will ein Team aus der Erziehungswissenschaft und Chemiedidaktik mit Unterstützung des Fachbereichs Biologie/Chemie der Universität Osnabrück aktuelle Erkenntnisse liefern.
Studie unbeliebte Schulfächer
Unter Leitung von Prof. Dr. Christian Reintjes, Prof. Dr. Ferdinand Stebner und Till Kaiser sowie dem Chemiedidaktiker Prof. Dr. Marco Beeken wird ein Online-Fragebogen an über 300 weiterführende Schulen in Niedersachsen versendet. Auch Schulen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Berlin sind einbezogen. Die Jugendlichen können Fächer auf einer Skala von 1 (sehr beliebt) bis 6 (sehr unbeliebt) bewerten.
Dr. Lars Otte von der Universität Osnabrück erklärt: „Chemie und Physik galten in älteren Studien als wenig beliebt, besonders ab Klasse 9. Wir wollen wissen, ob das heute noch stimmt.“ Eine Masterarbeit, die der Studie vorausging, deutet bereits auf neue Trends hin. So sei etwa Sport weiterhin beliebt, während das Fach Religion an Zustimmung verliere.
Was sich aus der Befragung für Schulen und Lehrpläne ableiten lässt, zeigen die ersten Ergebnisse im Frühjahr.
Die Teilnahme ist freiwillig, Fragen zur sozialen Herkunft und zum familiären Bildungshintergrund können unbeantwortet bleiben. Neben einer bundesweiten Auswertung erhalten alle teilnehmenden Schulen individuelle Rückmeldungen – ein spannendes Feedbackinstrument für Lehrkräfte und Schulentwicklung.