Münster. Die Stadt Münster hat ihre energiebedingten CO2-Emissionen in den Jahren 2023 und 2024 um insgesamt 140.000 Tonnen reduziert. Damit liegt der Treibhausgasausstoß auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen 1990 – trotz Bevölkerungswachstums und angespannter globaler Lage.
Die neue Energie- und Treibhausgasbilanz der Stadt belegt: Die CO2-Emissionen sanken auf rund 1,65 Millionen Tonnen – ein Rückgang um 37 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990. Auch der Endenergieverbrauch verringerte sich im gleichen Zeitraum um 15 Prozent auf 5.700 Gigawattstunden. Besonders 2023 war ein Einsparjahr: Damals gingen die Emissionen um sieben Prozentpunkte zurück, der Energieverbrauch sank um fünf Prozent. 2024 stiegen beide Werte wieder leicht an.
Energiekrise als Wendepunkt
„Die Zahlen zeigen, wie stark äußere Faktoren unsere Bilanz beeinflussen“, sagte Oberbürgermeister Tilman Fuchs. Während 2023 von Energieknappheit und Einsparmaßnahmen geprägt war, normalisierte sich die Lage 2024. Dennoch bleibe die Gesamtbilanz positiv. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, betont Fuchs.
Er verweist dabei auf die Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz: Stadtverwaltung, Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen müssten gemeinsam Verantwortung übernehmen. „Unser 1,5-Grad-Budget ist nahezu aufgebraucht. Deshalb prüfen wir alle Handlungsmöglichkeiten – auch neue Instrumente wie die Klimaverträglichkeitsprüfung von Ratsentscheidungen.“
Photovoltaik sorgt für Rekordwerte
Besonders erfreulich ist der Ausbau der Photovoltaik: In den letzten vier Jahren wurde so viel neue Leistung installiert wie in den zwei Jahrzehnten zuvor. Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch stieg bis Ende 2024 auf 24 Prozent – sieben Prozentpunkte mehr als noch zwei Jahre zuvor. Fast 6.000 neue Anlagen gingen 2023 und 2024 ans Netz, insbesondere auf Wohngebäuden.
Auch auf Bundesebene wirkt sich der steigende Anteil erneuerbarer Energien positiv aus. Der sogenannte Stromfaktor, also die CO2-Intensität des gelieferten Stroms, erreichte 2024 wieder das Niveau von 2020 – nach zwischenzeitlichen Einbrüchen infolge der Energiekrise.
Weiter auf dem Weg zur Klimaneutralität
Die Energie- und Treibhausgasbilanz macht deutlich: Trotz globaler Herausforderungen kommt Münster beim Klimaschutz voran. Die Stadt will nun ihre Maßnahmen weiter ausbauen und prüfen, wie Klimaziele konsequent in Verwaltungshandeln und Stadtentwicklung integriert werden können. Mehr Informationen sowie die komplette Bilanz sind online verfügbar unter www.stadt-muenster.de/klima.