München. Die globalen CO₂-Emissionen aus fossilen Brennstoffen werden laut dem aktuellen Bericht des Global Carbon Project im Jahr 2025 einen neuen Höchststand erreichen. Mit voraussichtlich 38,1 Milliarden Tonnen fossilem CO₂-Ausstoß markieren die Daten ein alarmierendes Rekordniveau – trotz technologischer Fortschritte und klimapolitischer Maßnahmen in einzelnen Ländern.
Die Studie, an der auch Forschende der LMU München beteiligt sind, zeichnet ein differenziertes, aber ernüchterndes Bild: Zwar gibt es regionale Erfolge bei der Emissionsreduktion, doch global gesehen wachsen die Emissionen weiter. Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens rückt damit in scheinbar unerreichbare Ferne.
CO₂-Emissionen 2025 erreichen neuen Rekord
Besonders auffällig ist der Emissionsanstieg im Luftverkehr. Während einige Industrieländer ihre Emissionen stabilisieren oder leicht senken konnten, wachsen die Werte in großen Schwellenländern wie China und Indien weiter – wenn auch langsamer als in der Vergangenheit. Die strukturelle Entwicklung des Energiebedarfs überlagert vielerorts die Fortschritte im Bereich erneuerbarer Energien.
Auch die natürlichen Kohlenstoffsenken geraten unter Druck. Ozeane und Landökosysteme, die bislang einen erheblichen Teil der CO₂-Emissionen aufgenommen haben, verlieren an Aufnahmeleistung. Ursache sind unter anderem El-Niño-Effekte, Extremwetter und langfristige Veränderungen in den Ökosystemen. „Mit CO₂-Emissionen auf diesem Niveau ist es kaum mehr plausibel, die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten“, warnt Klimaforscher Pierre Friedlingstein.
Klimaschutz braucht tiefgreifende Strukturveränderung
Die Autorinnen und Autoren des Berichts fordern weitreichende politische und wirtschaftliche Veränderungen. Der Ausbau erneuerbarer Energien schreite zwar voran, aber nicht schnell genug. Es brauche einen konsequenten Ausstieg aus fossilen Energieträgern, strukturelle Reformen der Energieinfrastruktur und mehr Tempo bei der Umsetzung.
Die Studie unterstreicht: Ohne globale Koordination und tiefgreifende Einschnitte wird der Klimaschutz entscheidend geschwächt. Die Emissionszahlen für 2025 seien kein Ausreißer, sondern Ausdruck eines anhaltenden Trends, der dringend gestoppt werden müsse.
Weitere Informationen bietet das Global Carbon Project.