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Katasteramt Wilhelmshaven schließt – Aufgaben gehen nach Varel

Wilhelmshaven. Das Land Niedersachsen strukturiert seine Vermessungs- und Katasterverwaltung um: Zum 21. November 2025 wird das Katasteramt Wilhelmshaven geschlossen und mit dem Standort Varel zusammengelegt. Damit entfällt ein traditionsreicher Standort, der seit 1937 bestand. Ziel der Maßnahme ist eine effizientere Aufgabenverteilung innerhalb der Regionaldirektion Aurich des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN).

Die Zusammenlegung ist Teil einer umfassenden Reform, die das niedersächsische Landeskabinett am 19. Mai 2025 beschlossen hat. Landesweit werden 14 von 53 Katasterämtern aufgelöst. In Wilhelmshaven betrifft das konkret die Dienststelle an der Peterstraße 53. Deren Aufgaben und Personal werden künftig vom Standort Varel übernommen. Dort ist bereits das Katasterarchiv aus Wilhelmshaven untergebracht.

Zusammenlegung der Katasterstandorte

„Durch die Digitalisierung sind unsere Dienstleistungen standortunabhängig geworden“, teilt das LGLN mit. Ob Grenzfeststellungen, Lagepläne oder Grundstücksteilungen – die Services bleiben in gewohnter Qualität verfügbar. Bürgerinnen und Bürger aus Wilhelmshaven können sich weiterhin an das Katasteramt Varel oder an andere Standorte der Regionaldirektion Aurich wenden, etwa in Aurich, Leer, Norden oder Wittmund.

Die neun Mitarbeitenden aus Wilhelmshaven wechseln vollständig nach Varel. Laut LGLN gab es keine Kündigungen, alle Umsetzungen wurden im Einvernehmen getroffen. In Varel stehen genügend Büroräume für die insgesamt über 40 Beschäftigten bereit.

Digitales Katasterwesen für die Region

Das Katasteramt Wilhelmshaven war über Jahrzehnte zuständig für die Stadt und umliegende Gemeinden. Mit der Verwaltungsreform 1986 ging die Zuständigkeit für Wangerooge, Wangerland, Jever, Schortens und Sande an Varel über. Seitdem war das Amt ausschließlich für Wilhelmshaven zuständig.

„Niedersachsen war ein Vorreiter bei der Digitalisierung des Vermessungswesens“, heißt es aus der Behörde. Seit den 1970er-Jahren arbeitet man mit elektronischer Datenverarbeitung, später kamen digitale Katasterbücher und automatisierte Karten hinzu. Heute nutzen die Ämter moderne Technik wie Satellitenvermessung, Drohnen oder KI-gestützte Systeme. Viele Anträge – etwa auf Vermessungen oder Kartenauszüge – können online über NAVO oder den Dienst Katasterkarten-online gestellt werden.

Konsequenzen für Bürgerinnen und Bürger

Die Standortschließung bringt für Wilhelmshavener keine Nachteile. Der Zugang zu Geodaten, Lageplänen und weiteren Leistungen bleibt erhalten. Für Bauvorhaben, Kreditunterlagen oder Grundstücksvermessungen ist der Standort Varel nun zentral zuständig. Mit der Maßnahme wird das Netz der Katasterämter zukunftssicher gestaltet – als regionale Kompetenzzentren für amtliche Vermessung, Wertermittlung und Geodatenservices.

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