Wirtschaftsschutz Niedersachsen: Hybride Bedrohungen im Fokus der Tagung

Hannover. Auf der 24. Wirtschaftsschutztagung des Niedersächsischen Verfassungsschutzes haben sich am 17. November 2025 rund 400 Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter über aktuelle Sicherheitsrisiken informiert. Im Mittelpunkt stand der Schutz vor hybriden Bedrohungen wie Cyberangriffen, Spionage oder Sabotage. Auch Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens und BSI-Präsidentin Claudia Plattner betonten die zunehmende Relevanz dieser Herausforderungen für Unternehmen und Staat.

Hybride Bedrohungen zielen darauf ab, mit verdeckten Mitteln – etwa durch digitale Angriffe, Desinformation oder das Ausspähen kritischer Infrastruktur – Einfluss auf Gesellschaft und Wirtschaft zu nehmen. Sie gelten als zunehmend schwer zu erkennen, da staatliche Akteure ihre Rolle oft verschleiern.

Behörden und Wirtschaft rücken enger zusammen

Ministerin Behrens unterstrich die Notwendigkeit gemeinsamer Schutzstrategien: „Die Bundesregierung und das Land Niedersachsen verstärken ihre Sicherheitsmaßnahmen nachhaltig – vor allem beim Schutz Kritischer Infrastruktur.“ Niedersachsen spiele dabei eine besondere Rolle als Industriestandort und logistische Drehscheibe.

Dirk Pejril, Präsident des niedersächsischen Verfassungsschutzes, verwies auf den neu geschaffenen „Single Point of Contact (SPoC Hybrid)“, der Informationen zu hybriden Bedrohungen zentral bündelt und präventive Maßnahmen in Unternehmen und Verwaltung koordiniert.

BSI: Deutschland bleibt Cyberziel Nummer eins

Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), betonte die Bedeutung einer resilienten Cyberabwehr: „Spionage, Sabotage und Cyberkriminalität gefährden nicht nur unsere Wirtschaftskraft, sondern auch unsere Demokratie.“ Mit der Umsetzung der EU-NIS-2-Richtlinie habe Deutschland einen Meilenstein für den besseren Schutz digitaler Angriffsflächen erreicht.

Auch der Mittelstand sei besonders gefährdet, da viele kleinere Unternehmen nicht über ausreichende Schutzkapazitäten verfügen. Umso wichtiger sei die Sensibilisierung für Sicherheitsfragen – ein zentrales Ziel der Tagung.

Mehr Informationen und aktuelle Einschätzungen bietet das Niedersächsische Innenministerium online.

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