Metall- und Elektroindustrie bietet Ausbildungsplätze – Politik soll Rahmen verbessern

NORDMETALL: Industrie im Norden tief in der Krise – Produktionsverlagerungen nehmen zu

Oldenburg/Hamburg. Die wirtschaftliche Lage der norddeutschen Industrie bleibt angespannt. Das geht aus der aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage 2025 des Arbeitgeberverbands NORDMETALL hervor. Insbesondere im nordwestlichen Niedersachsen fällt die Lage kritisch aus: 63 Prozent der dort ansässigen Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage als „schlecht“ oder „unbefriedigend“.

NORDMETALL-Präsident Folkmar Ukena bringt es auf den Punkt: „Die Standort-Sklerose ist nicht geheilt.“ Seit mittlerweile vier Jahren stecke die Industrie in einer Rezession. Insbesondere das Produzierende Gewerbe sowie die Metallerzeugung und Gießereien leiden unter Auftragsmangel, hoher Kostenbelastung und schwierigen Rahmenbedingungen in Deutschland.

Ein Viertel der Firmen plant Produktionsverlagerung

Laut Umfrage plant ein historischer Höchstwert von 25 Prozent der Betriebe Produktionsverlagerungen ins Ausland – ein Anstieg von vier Prozentpunkten seit dem Frühjahr. Besonders betroffen: Maschinenbau sowie Luft- und Raumfahrt. Gleichzeitig meldeten 37 Prozent der Firmen, dass sie Kostensteigerungen nicht mehr durch Preisanpassungen ausgleichen können. Die geplanten Personalreduktionen nehmen zu – vor allem im Straßenfahrzeugbau (60 Prozent) und bei Metallerzeugern (60 Prozent).

Trotz hoher Auftragszahlen im Schiffbau und in der Luftfahrtbranche bleibt die Belastung durch Bürokratie, Energiekosten und Arbeitskosten aus Sicht vieler Unternehmen existenzgefährdend. Die Verfügbarkeit von Fachkräften bleibt insbesondere in Niedersachsen angespannt. Hier meldet über die Hälfte der Betriebe Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen.

NORDMETALL fordert von der Bundesregierung dringend Gegenmaßnahmen. Ukena betont: „Es braucht niedrigere Energiepreise, steuerliche Entlastungen, eine entschlackte Bürokratie und Investitionen in Bildung. Nur so lässt sich die Abwanderung von Produktionskapazitäten verhindern.“

Detaillierte Ergebnisse zur Umfrage stehen unter www.nordmetall.de bereit.

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