Wildkatze in einem Wald, die an einem Baumstamm schnüffelt, umgeben von Laub und Ästen.

Den leisen Pfoten auf der Spur: BUND startet Wildkatzen-Monitoring

Im Winter beginnt für Wildkatzen die spannendste Zeit des Jahres – und für den BUND die Spurensuche

Berlin. Im Januar startet das Lockstock-Monitoring für die Europäische Wildkatze, und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sucht engagierte Freiwillige. Diese sind entscheidend für die Bestandserfassung der scheuen Tiere und die Wiederherstellung ihrer Lebensräume.

Werde Wildkatzen-Helfer!

Das Lockstock-Monitoring ist eine bewährte Methode, um die Verbreitung und das Verhalten der Wildkatzen in Deutschland zu dokumentieren. Während der Ranzzeit, die von Januar bis März dauert, sind die Tiere besonders aktiv. Bei diesem Monitoring werden in ausgewählten Waldgebieten sogenannte Lockstöcke, an denen sich die Wildkatzen reiben, aufgestellt.

Die Lockstöcke sind mit Baldrian präpariert, sodass die hinterlassenen Katzenhaare in einem nächsten Schritt genetisch untersucht werden können. Diese Daten ermöglichen es, die Lebensräume der Wildkatzen besser zu verstehen und zu schützen. „Das Lockstock-Monitoring ist ein Beispiel für erfolgreiche Citizen Science“, sagte Anna-Katharina Hannappel, Projektleiterin beim BUND. Die gesammelten Informationen fließen nicht nur in wissenschaftliche Untersuchungen, sondern auch in die naturschutzfachlichen Planungen des Projektes „Wildkatzenwälder von morgen“.

Anforderungen an die Freiwilligen

Für die Teilnahme am Lockstock-Monitoring ist eine gewisse Ausdauer erforderlich. Die Freiwilligen müssen einmal pro Woche die Lockstöcke kontrollieren – auch bei widrigen Wetterbedingungen, wie Frost oder Schnee. Es ist eine Gelegenheit, nicht nur Zeit in der Natur zu verbringen, sondern aktiv zur Rückkehr einer faszinierenden Wildtierart beizutragen.

Das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert. Dieses zielt darauf ab, die Lebensräume der Wildkatzen ökologisch aufzuwerten und somit ihre Population in Deutschland zu stabilisieren. In diesem Jahr wurden bereits neue Nachweise der Wildkatze in den Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen bestätigt.

Welche Bedeutung das für die Region hat, zeigt der folgende Abschnitt.

Wildkatze in Deutschland

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist ursprünglich in ganz Deutschland verbreitet gewesen, heute leben schätzungsweise nur noch 6.000 bis 8.000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland. Besonders in strukturierten Laub- und Laubmischwäldern fühlt sich die Wildkatze wohl. Ihr Schutz ist nicht nur für ihr Überleben wichtig, sondern auch für andere Waldtierarten wie Luchs und Bechsteinfledermaus.

Mit Beginn des Lockstock-Monitorings im Januar stehen die Chancen gut, weitere positive Entwicklungen in der Population zu dokumentieren. Laut BUND sind zahlreiche Schulungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger ab Ende November geplant, um diese für das Monitoring vorzubereiten.

Das Lockstock-Monitoring der Wildkatze ist nicht nur ein spannendes Projekt für Naturliebhaber, sondern auch eine wichtige Initiative im Naturschutz, die es ermöglicht, aktiv an der Erhaltung einer bedrohten Art mitzuarbeiten. Ein Engagement, das sowohl den Freiwilligen als auch der Umwelt zugutekommt.

Für weitere Informationen über das Lockstock-Monitoring der Wildkatze und Möglichkeiten zur Teilnahme besuchen Sie die BUND-Website.

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