Bremen. Mit der neuen Studie zum Logistik Benchmark 2025 liegt eine umfassende Branchenanalyse vor, die den digitalen Reifegrad von 54 Logistikunternehmen bewertet. Das Ergebnis fällt gemischt aus. Zwar sind Fortschritte sichtbar, doch der Großteil der Unternehmen bleibt deutlich hinter den digitalen Spitzenreitern zurück. Besonders bei Transparenz, Technik und strategischer Nutzung digitaler Schnittstellen offenbaren sich Defizite, die die Zukunftsfähigkeit der Branche beeinträchtigen könnten.
Die Untersuchung von team neusta und NetFederation basiert auf über 120 Kriterien und deckt deutliche Unterschiede im Digitalisierungsgrad auf. Während DHL Group, DB Schenker und CEVA Logistics mit Erfüllungsgraden zwischen 74 und 78 Prozent an der Spitze stehen, erreicht die Mehrheit der untersuchten Unternehmen nur 45 bis 60 Prozent. Am unteren Ende der Skala finden sich Anbieter, die grundlegende digitale Standards wie klare Kontaktmöglichkeiten oder schnelle Ladezeiten verfehlen.
„Wir sehen eine Branche im Umbruch“, sagt Thorsten Greiten, Geschäftsführer von NetFederation. Digitale Kanäle seien zwar weit verbreitet, doch mangele es häufig an einer konsistenten Strategie, die Inhalte, Daten und Technik zu einer echten „AI Readiness“ zusammenführt. Dieses Zusammenspiel sei jedoch notwendig, damit digitale Angebote ihren vollen Wert entfalten und etwa KI-Systeme wie ChatGPT Informationen zuverlässig nutzen können.
Logistik Benchmark 2025 offenbart Handlungsbedarf bei Technik und Transparenz
Besonders deutliche Defizite zeigen sich bei zentralen Zukunftsthemen. Nur knapp die Hälfte der Unternehmen veröffentlicht grundlegende Kennzahlen. Nachhaltigkeitsberichte sind zwar bei 57 Prozent vorhanden, jedoch oft schlecht auffindbar, und lediglich 44 Prozent der Onlineauftritte laufen vollständig mit grünem Strom.
Im Technikbereich erreicht nur jedes vierte Unternehmen gute mobile Ladezeiten. Barrierefreiheitsstandards erfüllen nur rund die Hälfte der untersuchten Logistiker. Auch die Kundenschnittstellen offenbaren Lücken. Zwar sind 90 Prozent der Unternehmen in sozialen Netzwerken aktiv, allerdings nur ein Viertel nutzt Social Media strategisch. Digitale Self-Service-Portale sind bei 55 Prozent vorhanden, bieten jedoch nur in rund 20 Prozent der Fälle erweiterte Funktionen.
Beim Einsatz künstlicher Intelligenz zeigt sich eines der größten Versäumnisse. Weniger als die Hälfte stellt barrierearme, maschinenlesbare Inhalte bereit. Strukturiert aufbereitete Daten, die etwa Suchmaschinen benötigen, sind noch seltener. Für Heiko Müller von team neusta bleibt deshalb klar: „Technologieintegration, digitale Barrierefreiheit und nahtlose Kundenerlebnisse sind auch weiterhin die größten Herausforderungen. Wer hier konsequent investiert, sichert sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.“
Orientierung für die digitale Transformation
Der Logistik Benchmark 2025 zeigt klar, wo die Branche digital bereits gut aufgestellt ist und wo Unternehmen nachjustieren müssen. Für viele Logistiker bietet die Analyse konkrete Anknüpfungspunkte, um die eigene Digitalstrategie zu schärfen und so die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Logistikmarkt zu stärken.
Weitere Informationen und die vollständige Studie stehen unter www.logistikbenchmark.de zur Verfügung.