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Neckarsulm. Im Gespräch mit DUP UNTERNEHMER spricht der Co-CEO von Schwarz Digits, Rolf Schumann, über die zentrale Rolle von Daten in der modernen Wirtschaft. Er betont, dass Daten sind das neue Öl und appelliert an Europa, den Datenschatz optimal zu nutzen, um Wohlstand und digitale Souveränität zu sichern.
Daten als Schlüssel zum Wohlstand
Schumann sieht in der Künstlichen Intelligenz (KI) eine existentielle Chance für Europa. Er erklärt: „Künstliche Intelligenz ist gesetzt. Der Treibstoff von KI sind Daten – und davon haben wir in Europa enorm viel.“ Diese Sichtweise untermauert seine Überzeugung, dass der Umgang mit Daten entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg ist. Europäische Unternehmen sollten sich bewusst werden, dass unser Kontinent mit Talent, Erfahrung und einem großen Binnenmarkt die besten Voraussetzungen hat, um sich im globalen Wettbewerb zu behaupten.
Die Herausforderungen, die mit der Nutzung von Daten einhergehen, beschreibt Schumann ebenfalls. Er warnt vor einer blinden Abhängigkeit von größeren Anbietern und fordert, dass Europa eigene Werte in den Umgang mit KI einbringen sollte. „Statt blindem Vertrauen in globale Tech-Konzerne fordern wir mehr europäische Souveränität“, betont er.
Neue Perspektiven auf Arbeit
Ein weiterer Punkt, den Schumann hervorhebt, ist die Veränderung der Arbeitswelt durch KI. In seinem Podcast erklärt er: „KI wird die Arbeitswelt verändern, aber keine Jobs vernichten.“ Vielmehr könne KI die Qualität von Arbeitsabläufen erhöhen und Menschen ermöglichen, sich selbst neu zu erfinden. Dies gilt seiner Meinung nach für jede Berufsgruppe, vom Akademiker bis zum Handwerker: „Entscheidend ist, ob man seinen Job gut macht – dann hat man immer eine Perspektive.“
Von entscheidender Bedeutung sieht er die Fähigkeit der Menschen, sich mit Künstlicher Intelligenz auf neue Chancen einzulassen und nicht in der alten Denkweise verharren zu bleiben. „Veränderung ist für mich eine Frage der Haltung“, sagt Schumann.
Welche Bedeutung das für die Region hat, zeigt der folgende Abschnitt.
In der deutschen Unternehmenskultur sieht Schumann eine Blockade in Bezug auf Veränderungen. Hier sei es wichtig, dass Unternehmen und Mitarbeiter den Mut aufbringen, neuen Technologien gegenüber offen zu sein und diese aktiv zu gestalten. „Wenn wir die Veränderung akzeptieren und vorantreiben, sind wir nicht mehr zu stoppen“, ist er überzeugt.
Digitale Souveränität für Europa
Eine zentrale These von Schumann ist die Wiedererlangung der digitalen Souveränität in Europa. Er fordert ein Umdenken: „Wir müssen die digitale Souveränität zurückholen. Europa hat alles, was es braucht – Talent, Wissen, Kapital und Werte.“ Schumann warnt, dass eine Abhängigkeit von großen internationalen Unternehmen nicht nur gefährlich, sondern auch wettbewerbswidrig sei. Er sieht die Verantwortung für die deutsche Industrie als entscheidend an, wobei er betont, dass Europa in der Lage sein muss, technologisch unabhängig zu sein.
Im Hinblick auf die Zukunft zeigt sich Schumann optimistisch. „Ich glaube an Deutschland, an Europa, an unsere Werte und an unseren Mut“, sagt er und verleiht der Hoffnung Ausdruck, dass mit dem richtigen Ansatz die Technologiewende erfolgreich gestaltet werden kann. Daten sind das neue Öl – dieses Motto soll Europa dabei helfen, die Herausforderungen der digitalen Zukunft erfolgreich zu meistern.
Insgesamt zeigt Schumanns optimistische Sichtweise, dass Europa auf dem richtigen Weg ist, wenn es darum geht, den Reichtum an Daten für den wirtschaftlichen Wohlstand zu nutzen und gleichzeitig eine nachhaltige digitale Unabhängigkeit zu fördern.