Pressestelle des Auswärtigen Amtes

Außenminister Wadephul trifft chinesischen Handelsminister: Berliner CEO Andreas Kroll in Wirtschaftsdelegation

Generallizenzen für Rohstoffexporte im Fokus der Gespräche

Außenminister Johann Wadephul ist Anfang Dezember zu politischen und wirtschaftlichen Gesprächen nach China gereist. In Peking traf er mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao zusammen, um über die aktuellen wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder zu sprechen. An der Reise nahm auch Andreas Kroll, Geschäftsführer von Noble Elements aus Berlin, als Teil der deutschen Wirtschaftsdelegation teil. Die hochrangige Delegation begleitete den Außenminister, um die wirtschaftliche Perspektive deutscher Unternehmen in den Gesprächen sichtbar zu machen und direkten Austausch mit chinesischen Entscheidungsträgern zu ermöglichen.

Im Rahmen des Treffens standen laut offiziellen Angaben der Bundesregierung insbesondere Fragen zu Handelsbeziehungen, Exportregularien sowie den Auswirkungen globaler Marktveränderungen auf die deutsche und europäische Industrie im Vordergrund. Ein zentrales Thema war die Vergabe von Generallizenzen, die die Genehmigungsprozesse für nach Europa exportierte kritische Rohstoffe erheblich vereinfachen und beschleunigen könnten. Der Besuch markiert einen weiteren Schritt in den laufenden Bemühungen Deutschlands, den strategischen Austausch mit China in zentralen Wirtschaftsfragen fortzuführen und die bestehenden Kanäle für Dialog und Kooperation offen zu halten.

Noble Elements bewirbt sich um Generallizenz

Andreas Kroll, dessen Unternehmen Noble Elements auf den Handel mit kritischen Rohstoffen spezialisiert ist, zeigte sich nach seiner Rückkehr aus China zufrieden mit den Gesprächsergebnissen: „Gerade zurück aus China, blicke ich auf eine beeindruckende und bereichernde Reise zurück. Unsere Delegation wurde mit großer Herzlichkeit und Wertschätzung empfangen, auch wenn die Gespräche inhaltlich anspruchsvoll waren.“ In intensiven und konstruktiven Diskussionen mit Handelsminister Wang Wentao und Außenminister Wang Yi stand vor allem die Vergabe von Generallizenzen im Fokus – ein Verfahren, das Noble Elements mit Nachdruck verfolgt. „Wir haben uns entschieden, uns um eine solche Lizenz zu bewerben“, erklärt Kroll. Hoffnung gibt ihm das Signal von Handelsminister Wang Wentao, der einen großzügigen Umgang bei der Vergabe dieser Lizenzen in Aussicht stellte.

Vage Zusagen bei Dual-Use-Gütern

Weniger konkret blieben die Gesprächsergebnisse beim Thema Dual-Use-Güter, also Produkte, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. China betonte sein Recht auf Kontrolle dieser Güter, sicherte aber gleichzeitig zu, dass nur wirklich notwendige Informationen angefragt werden. „Diese eher schwammige Formulierung lässt uns befürchten, dass die Rüstungsindustrie eher keine Erleichterungen zu erwarten hat“, kommentiert Kroll die Ergebnisse. „Wir müssen jetzt abwarten, wie China die Gespräche in tatsächliches Handeln umsetzt.“

Neben Andreas Kroll gehörten der Wirtschaftsdelegation weitere prominente Vertreter an: Cathrina Claas-Mühlhäuser, stellvertretende Vorsitzende im Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie, sowie Dr. Sabine Stricker-Kellerer, Vorsitzende des Deutsch-Chinesischen Dialogforums. Auch Helmut Schmid, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Robotikverbands, war Teil der hochkarätigen Delegation, die von Ministerialdirektor Oliver Rentschler, Leiter der Abteilung Geoökonomie, und Marcel Viëtor, stellvertretender Leiter des Referats für Außenwirtschaftsförderung, begleitet wurde.

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