Statistisches Bundesamt

Großhandelspreise steigen, Kindeswohlgefährdungen nehmen zu, weniger Verurteilungen

Wiesbaden. Das Statistische Bundesamt hat drei aktuelle Entwicklungen vorgestellt, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends in Deutschland sichtbar machen. Die Destatis November Zahlen zeigen steigende Großhandelspreise, eine deutliche Zunahme festgestellter Kindeswohlgefährdungen sowie einen Rückgang strafrechtlicher Verurteilungen im Jahr 2024.

Im November 2025 lagen die Großhandelsverkaufspreise 1,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Bereits im Oktober und September waren moderat steigende Raten verzeichnet worden. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Preise im Großhandel um 0,3 Prozent. Großhandelspreise gelten als wichtiger Frühindikator für wirtschaftliche Belastungen entlang der Lieferkette und können Impulse für die Verbraucherpreisentwicklung liefern.

Parallel dazu melden die Jugendämter in Deutschland erneut einen Höchststand bei Kindeswohlgefährdungen. Für das Jahr 2024 wurden rund 72.800 Fälle dokumentiert, ein Anstieg um 31 Prozent binnen fünf Jahren. Vernachlässigungen sowie psychische Misshandlungen zählen weiterhin zu den häufigsten Gefährdungsformen. Insgesamt gingen den Entscheidungen fast 239.400 Verdachtsmeldungen voraus. Die Zahlen liegen deutlich über dem Niveau vor Beginn der Corona Pandemie und verdeutlichen, wie wichtig Prävention und frühzeitige Unterstützung für Familien sind.

Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der strafrechtlichen Verurteilungen. 632.100 rechtskräftige Urteile wurden 2024 gesprochen, vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Verurteilungen endeten mit einer Geldstrafe. Auffällig ist der Rückgang von Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz, verursacht durch die neue Cannabisregelung. Diese Änderung beeinflusst die Gesamtstatistik deutlich.

Die Destatis November Zahlen fassen damit drei zentrale Entwicklungen zusammen, die wirtschaftliche Dynamik, soziale Herausforderungen und Veränderungen in der Rechtsprechung widerspiegeln. Weitere Hintergründe und regionale Analysen finden Lesende im Ressort Wirtschaft und Gesellschaft. Detaillierte Daten stellt das Statistische Bundesamt auf seiner Website bereit (destatis.de).

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