Hannover. Die angespannte Lage auf dem Milchmarkt sowie die wachsenden Risiken durch die Afrikanische Schweinepest haben das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium zu zwei wichtigen Stellungnahmen veranlasst. Die Landwirtschaft Niedersachsen Übersicht zeigt, welche Maßnahmen das Land zur Unterstützung der Betriebe anstößt und wo dringender Handlungsbedarf auf Bundes- und EU-Ebene besteht.
Im Mittelpunkt stand ein Treffen von Ministerin Miriam Staudte mit Agrarverbänden zum Preisverfall in der Milchwirtschaft. Parallel veröffentlichte das Ministerium neue Aufklärungsvideos zur Prävention der Afrikanischen Schweinepest, die sich aktuell europaweit weiter ausbreitet.
Milchbetriebe unter Druck
Die Milchpreise sind in den vergangenen Wochen stark gesunken. Landwirtinnen und Landwirte erhalten teilweise nur noch 37 Cent pro Liter und erfahren die Auszahlungspreise erst verzögert. Für viele Betriebe bedeutet dies eine wirtschaftlich kritische Situation. Ministerin Staudte betonte, dass die Preisentwicklung durch Druck von Handel und Molkereien sowie ein Überangebot am Markt verschärft werde.
Einigkeit bestand mit den beteiligten Verbänden darin, dass verbindliche Lieferverträge nötig seien. Diese sollen Mengen und Preise vorher festlegen und damit Planungssicherheit schaffen. Auch Modelle zur zeitlich befristeten Reduktion der Milchmenge mit Ausgleichszahlungen fanden breite Unterstützung. Staudte kündigte an, sich auf der kommenden Agrarministerkonferenz erneut deutlich für feste Verträge einzusetzen.
Afrikanische Schweinepest: Prävention im Fokus
Neben der Situation der Milchbetriebe rückt die Afrikanische Schweinepest wieder stärker in den Blick. Europa verzeichnet mehrere neue Nachweise, darunter zuletzt in Spanien. Niedersachsen setzt daher weiter konsequent auf Vorsorge. Drei neue Aufklärungsvideos informieren darüber, wie Landwirte, Jäger und die Öffentlichkeit zur Vermeidung von Einträgen beitragen können.
Die Filme wurden von der Niedersächsischen ASP-Sachverständigengruppe initiiert und durch mehrere landwirtschaftliche und jagdliche Verbände mitfinanziert. Das Ministerium weist darauf hin, dass ein ASP-Ausbruch erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen und hohe Tierschutzrisiken mit sich bringen würde. Deshalb bleibe Prävention oberstes Ziel.
Weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen zur Tierseuche stellt das Ministerium online bereit, unter anderem über den ASP-Bereich im Tierseucheninfo-Portal.
Zwei Kernthemen, ein gemeinsames Ziel
Die heutige Übersicht zeigt, wie stark die niedersächsische Agrarlandschaft von Marktverwerfungen und Tierseuchenrisiken geprägt ist. Das Ministerium setzt dabei auf frühzeitige Maßnahmen, enge Zusammenarbeit mit Verbänden und politische Initiativen, um die Betriebe zu stabilisieren und Risiken zu minimieren. Eine ausführliche Dokumentation der aktuellen Lage finden Leserinnen und Leser auf regionalupdate.de.