Hannover. Das Landeskriminalamt Niedersachsen beobachtet das Phänomen „Violence-as-a-Service Niedersachsen“ aufmerksam. Dabei handelt es sich um eine Dienstleistung, bei der Gewalttaten von kriminellen Netzwerken organisiert und von oft jungen Personen ausgeführt werden – insbesondere Kinder und Jugendliche sind betroffen.
Aufklärung schützt Jugend
Das Konzept von „Violence-as-a-Service Niedersachsen“ beschreibt den Ablauf, bei dem Gewaltdelikte ähnlich wie eine Bestellung vermittelt und ausgeführt werden. Kriminelle Netzwerke agieren als Mittler zwischen Auftraggebern, die im Hintergrund bleiben, und den tatverübenden Personen. Häufig rekrutieren die Täter gezielt junge Menschen, die meist keine Vorstrafen haben, was eine frühzeitige Erkennung erschwert.
Internationale Zusammenarbeit und Lage in Niedersachsen
Bisher gibt es in Niedersachsen keine konkreten Fallzahlen zu „Violence-as-a-Service“. Das LKA Niedersachsen steht jedoch in engem Austausch mit anderen Ländern, besonders den Niederlanden, um diese neue Form der Kriminalität zu beobachten und einzudämmen. Europol hat bereits eine Task Force eingerichtet und seit ihrem Bestehen 193 Festnahmen in mehreren Ländern verzeichnet.
Vorgehen bei Anwerbung und Warnsignale
Zur Anwerbung nutzt die Szene die Lebenssituation und Bedürfnisse der Jugendlichen, insbesondere über soziale Medien. Versprechen von Geld, Anerkennung und Zugehörigkeit verlocken viele. Die Einbindung erfolgt schrittweise, mit anfänglichen Gefälligkeiten, die sich zu schweren Straftaten entwickeln können.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass kriminelle Netzwerke auch hier in Niedersachsen Kinder und Jugendliche als Werkzeuge für ihre Gewalt missbrauchen“, sagte Kriminaloberrätin Julia Arndt vom LKA Niedersachsen.
Das LKA empfiehlt Eltern, Lehrkräften und Fachkräften folgende Warnsignale zu beachten:
- Intensivere Nutzung von Messenger-Diensten sowie ausweichende Antworten oder Lügen.
- Unerklärliche neue Geldmittel oder Gegenstände.
- Veränderungen im Freundeskreis, insbesondere Kontakte zu älteren Jugendlichen oder Erwachsenen.
- Rückzug aus Schule und sozialen Aktivitäten.
Wer entsprechende Veränderungen bei jungen Menschen bemerkt, sollte das Gespräch suchen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung einholen.
Welche Bedeutung das für die Region hat, zeigt der folgende Abschnitt.
Die Beobachtung von „Violence-as-a-Service Niedersachsen“ ist für die Sicherheit der Region wichtig, da frühzeitige Aufklärung und Sensibilisierung helfen, junge Menschen zu schützen. Praktisch bedeutet dies, dass Eltern und Pädagogen verstärkt auf Warnsignale achten und bei Bedarf aktiv werden sollten. Das LKA plant, die Informationsangebote weiter auszubauen und den Austausch mit europäischen Partnern zu intensivieren. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Landeskriminalamts Niedersachsen verfügbar.
Mehr zum Thema und zu Präventionsmaßnahmen finden Sie auch auf regionalupdate.de sowie bei Europol.
Für weiterführende Details bietet das Landeskriminalamt Niedersachsen umfassendes Material unter LKA Niedersachsen – Prävention Violence-as-a-Service an.
Violence-as-a-Service Niedersachsen bleibt ein Thema, das auch zukünftig verstärkt Beachtung in Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen finden wird.