Bonn. Bischof Bätzing Heiliges Land stand im Mittelpunkt einer Solidaritätsreise von Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die vom 26. bis 30. Dezember 2025 im Nahen Osten stattfand. Die Reise diente der Begegnung mit Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und gesellschaftlicher Gruppen vor dem Hintergrund der aktuellen Konfliktsituation zwischen Israel und Palästina.
Frieden im Nahen Osten
Die Reise von Bischof Bätzing ins Heilige Land zeigte die tiefe Verwundung beider Seiten infolge der Ereignisse ab Oktober 2023.
Konfliktsituation und gesellschaftliche Folgen
Der Anschlag durch die Hamas am 7. Oktober 2023 hat Israel und die gesamte Ostmittelmeerregion stark erschüttert. Bischof Bätzing beschrieb die Situation als von tiefen Traumata geprägt, die Empathie zwischen Israelis und Palästinensern habe stark gelitten. Neben dem Leid infolge der Gewalttaten auf israelischer Seite stehen Palästinenser vor den Folgen des Gaza-Kriegs und Übergriffen extremistischer Siedler im Westjordanland.
„Der Waffenstillstand war ein wichtiger Moment, aber er darf uns die nach wie vor existierende Realität des Hasses zwischen Menschen nicht vergessen lassen“, sagte Bischof Bätzing.
Perspektiven für Frieden und internationale Unterstützung
Die Zwei-Staaten-Lösung bleibt zwar ein bekanntes Friedensziel, wird jedoch nach Einschätzung von Gesprächspartnern im Heiligen Land kaum aktiv verfolgt. Den Beteiligten fehlt oft die Unterstützung etwa seitens Europas, das als schwach wahrgenommen wird. Bischof Bätzing betonte, dass Frieden nur möglich sei, wenn ein Wandel in den Herzen der Menschen stattfindet. Das unüberhörbare Verlangen nach Frieden und das Leid der Betroffenen seien Antrieb für fortgesetztes Engagement der Kirche.
Solidarität und interreligiöser Dialog
Der Bischof traf während seiner Reise Vertreter der drei monotheistischen Religionen sowie zivilgesellschaftliche Organisationen wie „Rabbis for Human Rights“ oder die „Alliance for Middle East Peace“. Dabei stand der gemeinsame Wunsch nach Frieden trotz der politischen Instrumentalisierung der Religionen im Vordergrund.
Das Treffen mit christlichen Repräsentanten, darunter der Lateinische Patriarch von Jerusalem und der evangelische Propst, verdeutlichte zudem die besonderen Herausforderungen der christlichen Minderheit. Die Kirche engagiert sich etwa im katholischen Waisenhaus der Crèche in Bethlehem, das Kindern ohne Eltern eine Perspektive bietet.
- Begegnungen in Flüchtlingslagern und an historischen Stätten wie Yad Vashem und der Westmauer vertieften das Verständnis für die komplexe Lage.
- Der Bürgermeister von Bethlehem hob das konstruktive Zusammenleben von Muslimen und Christen bei lokalen Feierlichkeiten hervor.
„Wir müssen uns als Verantwortliche in den Religionen dafür einsetzen, dass weder Extremismus noch das Aberkennen der Existenz des anderen gerechtfertigt ist“, so Bischof Bätzing.
Welche Bedeutung das für die Region hat, zeigt der folgende Abschnitt.
Bischof Bätzing Heiliges Land: Bedeutung für die Region und Ausblick
Die Reise unterstreicht die vertrackte Lage zwischen Israelis und Palästinensern mit ihren tiefen Verletzungen und der Notwendigkeit nachhaltiger Friedensbemühungen. Für die Bevölkerung vor Ort und die christlichen Gemeinden hat der Besuch eine wichtige solidarische und ermutigende Wirkung entfaltet.
Für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und Europa ist die Botschaft klar: Eine politische Lösung erfordert mehr internationales Engagement und Unterstützung, aber auch Einsatz für Versöhnung auf zwischenmenschlicher Ebene. Die Deutsche Bischofskonferenz fordert deshalb ein beständiges Engagement für Frieden und interreligiösen Dialog.
Zukünftige Schritte sind bereits angedeutet, etwa durch die verstärkte Einbindung von zivilgesellschaftlichen Initiativen und den interreligiösen Austausch. Weitere Informationen zur Reise und den Friedensbemühungen im Heiligen Land sind auf der Webseite der Deutschen Bischofskonferenz abrufbar. Hintergrundinformationen zum Konflikt finden sich zudem beim Auswärtigen Amt.
Hier gelangen Sie zu weiteren Berichten über den Nahostkonflikt und internationale Friedensbemühungen auf regionalupdate.de.